Blitz und Donner: Richtiges Verhalten bei Gewitter

Jahr für Jahr schlagen rund 1,3 Millionen Blitze in Deutschland ein, an deren Folgen etwa zehn Menschen sterben. Naht ein Gewitter, kann richtiges Verhalten lebensrettend sein. Alte Weisheiten wie "Buchen sollst du suchen - Eichen sollst du weichen" kann man dann getrost vergessen: " Jeder allein stehende Baum ist einschlaggefährdet. Die hohen elektrischen Spannungen der Blitze von bis zu mehreren 100 Millionen Volt können bei Menschen zu schwersten Verletzungen führen - in einigen Fällen sogar zum Tod. Gebäude und elektrische Geräte können durch Brände oder Explosionen beschädigt werden.

Entfernung des Gewitters 
       

Gewitter werden erst dann gefährlich wenn der Zeitraum zwischen Blitz und Donner weniger als 10 Sekunden beträgt. Wie weit das Gewitterzentrum entfernt ist, lässt sich mit einer einfachen Faustformel ermitteln, in dem man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählt oder mit einer Uhr stoppt. Eine Sekunde entspricht dabei etwa 300 Meter Entfernung.

Schutz unter freiem Himmel

Blitze sind nicht allzu wählerisch. Wenn man einmal im Freien vom Gewitter überrascht wird, sollte man erhöhte Punkte meiden - und auch selbst keinen darstellen, ob zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Fahrrad. Wer sich bei Blitz und Donner im Freien aufhält, dem empfiehlt die Feuerwehr, sich folgendermaßen zu verhalten:

  • Zunächst nach einer Hütte oder Scheune umsehen, um dort Schutz zu finden.
  • Waldränder sollten gemieten werden. Im Wald von Bäumen einen Abstand von 3 Metern halten.
  • Wer mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist, sollte die Tour unterbrechen und das Zweirad mindestens drei Meter entfernt abstellen. Auch von frei stehenden Bäumen oder Masten sollten mindestens drei Meter Abstand gehalten. Andere Menschen oder Tiere nicht berühren (Schrittspannung)
  • Eine Bodenmulde, möglichst ohne Wasser, kann Sicherheit bieten. Nicht auf den Boden legen, sondern in die Hocke gehen. Die Füße dicht nebeneinander stellen und die Knie mit beiden Armen umfassen. Denn Gefahr geht nicht nur vom direkten Blitzeinschlag, sondern auch vom Blitzstrom aus. Dieser breitet sich etwa 20 Meter um den Einschlagpunkt des Blitzes herum im Erdreich aus. Je breitbeiniger man steht, desto höher ist die so genannte Schrittspannung, die den gefährlichen Blitzstrom durch den Körper treibt. Daher sollten die Füße dicht beieinander stehen und möglichst wenig Körperteile den Boden berühren.
  • Wer im See oder Freibad schwimmt, sollte sofort das Wasser verlassen, denn Wasser leitet schon geringste Blitzströme.
  • Autos und Häuser bieten ausreichenden Schutz
  • Wer während eines Gewitters mit dem Auto unterwegs ist, ist vor einem Blitzschlag relativ gut geschützt. Das Auto wirkt wie ein Faradaykäfig, der den Innenraum abschirmt. Autofahrer sollten bei Gewitter anhalten oder zumindest die Geschwindigkeit drosseln. Denn durch den Blitz kann sich der Fahrer erschrecken oder geblendet werden und so die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

Vorsichtsmaßnahmen im Haus

Zu Hause ist man verhältnismäßig sicher, aber hier gilt: Vorsicht vor einem „Krimi mit Überspannung". Trotz intakter Blitzschutzanlage können Überspannungen Ihren hochwertigen elektronischen Geräten einen herben Schlag versetzen.

  • Verordnen Sie also Ihrem Fernseher eine Sendepause, Ihrem Computer eine Warteschleife, kurzum: ziehen Sie alle Netz- und Antennenstecker heraus!
  • Wirksam sind auch geeignete Überspannungsschutzeinrichtungen und ein konsequenter Potentialausgleich. Das zu installieren, ist allerdings Sache des Elektrofachmanns.